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Runder Turm Andernach

Das Modell vom Runden Turm entstand anlässlich eines Wettbewerbs im Forum Kartonbau.de. Mein Mann hatte sich zur Teilnahme einen Turm von mir gewünscht und unsere Wahl fiel auf den Runden Turm von Andernach, ein Teil der alten Stadtbefestigung. Auschlaggebend dafür war zum Einen die interessante Form unten rund und oben achteckig, zum Anderen das große Loch an der Seite des Turms, dass mir interessant erschien nachzubilden. Das Modell entstand in den Weihnachtsfeiertagen 2020 und wurde von den Forenmitgliedern am Schluss sogar auf den 2. Platz gewählt. Wie bei meinen Leuchttürme auch ist die Konstruktion am Computer mit CAD gezeichnet, die Grafik jedoch ist Handarbeit, die gescannt und in den Bauteilen platziert wird. Leider war der Maßstab 1:100 etwas zu groß, bzw. das Modell - daher haben wir den Turm im zur Spur N passenden Maßstab 1:160 gebaut und natürlich auch 1:250.

Maßstab: 1:160 1:250
Bögen: 6 x A4 6 x A5
Teile: 133 - 190 126 - 199
Höhe: 33 cm 21 cm
Preis: 18,- € 12,- €
	
Höhe:    58 m 
Bauzeit: Anfang 15.Jh bis 1453

Der Runde Turm wurde 1440 das erste mal urkundlich erwähnt. Er wurde zu Beginn des 15.Jh im Auftrag der Bürger der Stadt Andernach errichtet. Zwischen 1448 und 1453 wurde der achteckige Aufsatz gebaut.

Der Runde Turm besteht aus drei Stockwerken: das Kellerloch ist nur über den Boden des Eingangsgeschosses erreichbar. Es wurde lange als Verlies genutzt. Der Eingang liegt oberhalb der Stadtmauer und war zur Verteidigung nur mit einer Leiter ausgestattet. Heute führt eine Steintreppe zum Eingang in etwa 12m Höhe.

Für den Bau des Turms wurden verschiedenen Steine der Umgebung von Andernach verwendet: Die Mauern wurden aus Grauwacke Bruchsteinen gebaut, Tür und Fensterrahmungen sind aus Niedermendiger Basaltlava, die Dächer und Wappen am Turm aus Niedermendiger Tuff. Ursprünglich waren die Mauern verputzt und ocker gestrichen.

Der Runde Turm ist der größte Wehrturm am Rhein und einer der größten in Deutschland. Auf dem Turm diente ein Türmer, der Feuerwache hielt und auch die Schiffe, die sich auf dem Rhein näherten, für den Zoll ankündigte.

1689 versuchten die abrückenden französischen Truppen den Turm zu sprengen. Allerdings hielten die fast 4 Meter dicken Mauern stand und mehr als ein mehrere Meter großes und etwa ein Meter tiefes Loch auf der Westseite ist nicht passiert. Wirklich in Gefahr geriet der Turm erst als in der Mitte des 19.Jh die Stadtbefestigungen geschleift wurden. Der Turm war schon eine Weile verfallen und sollte wie die benachbarten Tortürme niedergelegt werden. Vermutlich wurde er verschont weil er damals in der Kunst schon ein beliebtes Motiv und damit ein Wahrzeichen der Stadt Andernach geworden war.

1880 wurde der Turm umfassend renoviert, dabei wurden z.B. auch die Stadtwappen ausgetauscht. Zwischen 1922 und 1961 befand sich die Jugendherberge im Runden Turm. Im Aufbau des Turms waren 4 Schlafsäle mit insgesamt 80 Betten untergebracht. Den zweiten Weltkrieg hat der Turm zum Glück ziemlich unversehrt überstanden, die Schließung der Juhe lag an der nicht mehr zeitgemäßen Unterbringung der Gäste in Schlafsälen.

2003 wurde der Turm zum 550sten Geburtstag umfassend saniert. Er kann für einen kleinen Obolus besichtigt werden, da sich ein Förderverein um den Turm kümmert.

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