Leuchtturm Aniwa / Sachalin









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Im Rahmen einer Bastelaktion im Forum Kartonbau.de habe ich nach einem russischen Leuchtturm gesucht - eher halbherzig, weil ich eigentlich mit der 1:250 Version von Passage Island beschäftigt war. Dann habe ich Aniwa entdeckt und war sofort Feuer und Flamme. Der Turm sieht so herrlich verrottet aus, ich wollte unbedingt ausprobieren ob ich das auch im Modell hinkriege...

Maßstab: 1:250
Bögen; 4 x A4
Teile: 69 - 148
Größe: 18 cm
Preis: 16,- €


Position: 46°01'08'‘N 143°24'51'‘E
Bauzeit: 1937-39
in Betrieb bis: 2006
Feuerhöhe: 40 m
Bauwerkhöhe: 31 m

Der Leuchtturm am Südostkap der Insel Sachalin wurde noch unter japanischer Verwaltung gebaut. Der erfahrene japanische Konstrukteur Miura Shinobu führte das Projekt zwischen 1937 und 1939 durch. Als die Insel am Ende des zweiten Weltkrieges ganz von Russland übernommen wurde, wurde auch der Turm russisch.

Anfangs muss er noch eine ziemlich große Besatzung gehabt haben. Im Anbau, der noch um ein zusätzliches Stockwerk erweitert wurde, befinden sich einige Wohnräume. Das Blitzfeuer wurde durch eine kreisende Optik erzeugt, die tatsächlich noch im Turm ist. Nur das Quecksilberbad, auf dem die Optik schwamm, ist entfernt worden. In dem kleinen Erker am Turm stand ein druckluftbetriebenes Nebelhorn, dessen gewaltiger Schalltrichter oben aus dem Dach ragte.

In den 90er Jahren wurde der Turm verlassen und automatisiert. Wie bei vielen sibirische Leuchttürme wurden sogenannte Radionuklid-Batterien, also ein kleiner wartungsfreier Kernreaktor als Energieversorgung installiert. Das hat den Vorteil, dass der Turm lange Zeit ohne Wartung auskommt, der Nachteil ist natürlich, dass der Turm und die Umgebung verstrahlt werden. Vor Allem wenn jemand versucht den Reaktor zu stehlen.

Videos von Besuchern mit Geigerzählern zeigen eine leicht erhöhte Strahlung im Turm, und das obwohl die Batterien schon 2006 entfernt worden sind . Den Videos zufolge standen sie auf der untersten Turmebene. Man kann vermuten dass der kleine Anbau am Turmfuß etwas damit zu tun hatte. Heute kommen an guten Tagen bis zu 100 Besucher zum Leuchtturm obwohl der Turm eigentlich militärisches Sperrgebiet ist und die Anreise Stunden dauert.