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Kanonenboot S.M.S. Otter 1877

Das einzige nicht Salutfähige Schiff der Kaiserlichen Marine

Die Otter ist ein sehr schön detailliertes Modell. Sie kann mit oder ohne Besegelung gebaut werden. Der Bausatz enthält Masten und Segel, die Segel sind auf extra dünnem Papier gedruckt. Beide Modelle können wahlweise mit oder ohne Unterwasserschiff gebaut werden. Das Unterwasserschiff ist im 1:250 Bogen enthalten, für das 1:100 Modell kann es dazubestellt werden.

Der große Otter ist relativ anspruchsvoll, kann aber auch von fortgeschrittenen Anfängern gebaut werden, weil man viele Kleinteile weglassen kann. Das 1:250 Modell ist wirklich nur etwas für erfahrene Modellbauer, die Bauteile sind zum Teil winzig!

Die Fotos zeigen den großen Otter mit Unterwasserschiff und ohne Masten, so wie er wirklich aussah, das kleine Modell trägt die rekonstruierten Masten und Segel.

Zur Zeit ist die Otter nicht lieferbar, da der Bogen überarbeitert werden muss.

	
Stapellauf: 	  7. Juni 1877 Schichau, Elbing 
                  als „Ersatz Delfin“
Indienststellung: 11. März 1878
Länge:            31,0 m
Breite:           6,15 m
Verdrängung:      164 t
Antrieb:          2 2-Zyl.-einfach-Exp.-Maschinen
Geschwindigkeit:  8 kn
Brennstoffvorrat: 15 t Kohle
Reichweite:       1.181 Seemeilen bei 7,0 kn
Bewaffnung:       1 Ringkanone 12 cm 
                  2 Ringkanonen 8 cm 
Klassifizierung:  Piratenjäger für China
                  Kanonenboot II Klasse (1878) 
	          Tender (1884)

Mit der Erweiterung der Wirtschaftsinteressen in den chinesischen Gewässern und dem dadurch verstärkten Auftreten von Seeräuberei, sah sich die Kaiserliche Admiralität Mitte der 70-er Jahre des 19. Jahrhunderts gezwungen den Bau von Schiffen zum Schutz der dortigen politischen und wirtschaftlichen Interessen voranzutreiben. So entstand der Plan für das als „Piratenjäger“ bezeichnete Schiff. Es sollte vor allem durch seine flachgehende Konstruktion fähig sein, die seichten Flussmündungen und Buchten zu überwachen.

Den Auftrag für den als “Ersatz Delfin” bezeichneten Bau erhielt im Dezember 1876 die Firma Schichau in Elbing, die damit erstmalig für den Kriegschiffbau herangezogen wurde. Der Neubau erhielt den Namen “Otter” und lief am 7.6.1877 vom Stapel. Nach der ersten Indienststellung und der Überführung nach Kiel unter dem Kommando von Oberleutnant Piraly ergaben umfangreiche Probefahrten eine so geringe Seefähigkeit, dass für die Überführung nach Wilhelmshaven der Weg durch den Eider-Kanal dem Seeweg um Skagen vorgezogen wurde.

Die “Otter” wurde am 19. Juni 1878 vorerst vom Dienst zurückgezogen. Für den Transport nach China hätte das Schiff zerlegt werden müssen, das Projekt wurde jedoch Aufgrund von technischen Schwierigkeiten fallengelassen. Außerdem verzichtete man auch auf den im Plan vorgesehenen Einbau der Takelage. Von 1880 bis 1886 wurde die “Otter“ ohne offizielle Indienststellung als Tender für das Artillerieschulschiff “Mars“ eingesetzt. In dieser Zeit brachen während eines Übungsschießens mehrere Decksplanken, woraufhin auch noch die Geschütze demontiert wurden. Die “Otter“ war somit nicht nur das kleinste, sondern auch das einzige nicht salutfähige Kriegschiff der Kaiserlichen Marine.

Am 11. Juni 1887 wurde das Schiff der Schiffsprüfungskommission mit Sitz in Kiel zugewiesen. Das wichtigstes Ereignis in der Schiffsgeschichte ist dabei wohl die Durchfahrt des Kaiser-Wilhelm-Kanals noch vor der offiziellen Eröffnung. 1898 wurde die “Otter“ der neu gebildeten Minen-Versuchs-Kommission zugewiesen und im Seeraum Cuxhaven stationiert, wo sie bis 18 März 1907 eingesetzt war. Die Streichung aus der Liste der Kriegsschiffe erfolgte zwei Monate später. Danach wurde sie als Unterrichtshulk für das Torpedoschulschiff “Württemberg“ verwendet, und diente in den Jahren 1912-1914 als Fähre und Kohlenpram. 1914 wurde das Schiff von der Firma Anschütz aufgekauft und für Kompassprüfungen verwendet, 1926 wurde die “Otter“ mit 48 Jahren verschrottet.

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